Nachruf auf Burkhard Räuber
Mit tiefer Trauer nimmt die CDU-Neubrandenburg und der CDU-Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte Abschied von Burkhard Räuber (1943–2025).
Burkhard Räuber prägte die Vier-Tore-Stadt über Jahrzehnte hinweg – als mutiger Bürgerrechtler, engagierter Kommunalpolitiker, verantwortungsvoller Beigeordneter und verlässlicher Christ. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in unserer Partei und in der Stadtgesellschaft. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Burkhard Räuber gehörte zu den prägenden Persönlichkeiten der Friedlichen Revolution in Neubrandenburg. Als Vertreter der katholischen Kirche am Runden Tisch übernahm er früh Verantwortung und wirkte maßgeblich an der Auflösung der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Neubrandenburg mit. Gemeinsam mit anderen Mutigen sorgte er am 6. Dezember 1989 dafür, dass die Räume gesichert und Aktenvernichtung verhindert wurden – ein entscheidender Schritt hin zu einem rechtsstaatlichen Neuanfang. Sein Einsatz für Aufarbeitung und Erinnerung blieb zeitlebens prägend. Als Mitglied der Zeitzeugen-Gruppe „Augenzeugen 89“ engagierte er sich für die lebendige Erinnerung an die Wendezeit; 2019 wurde die Gruppe dafür mit der Wilhelm-Ahlers-Medaille der Stadt Neubrandenburg geehrt.
Nach der ersten freien Kommunalwahl 1990 wurde Burkhard Räuber zum Beigeordneten und später zum Ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt. In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche formte er ehemals zentralistische Strukturen zu einer bürgernahen, modernen Verwaltung. Zu seinem Verantwortungsbereich gehörten unter anderem Ordnungs- und Rechtsamt, Feuerwehr sowie das Einwohner- und Passwesen. In dieser Funktion verantwortete er die Kommunalisierung der Feuerwehr (1990) und des Rettungsdienstes (1992) – Entscheidungen, die bis heute die Grundlage für verlässliche und leistungsfähige Strukturen im Katastrophen- und Rettungswesen bilden.
Auch nach seiner Zeit als Beigeordneter blieb Burkhard Räuber der Stadt eng verbunden. Er übernahm Aufgaben als Beauftragter des Oberbürgermeisters, insbesondere in Fragen des Datenschutzes und der Zusammenarbeit mit Kirchen, der Justizvollzugsanstalt und den Stasi-Unterlagenbehörden. Mit Weitblick förderte er den Aufbau kommunaler Präventionsarbeit und war der erste Vorsitzende des Präventionsrates der Stadt Neubrandenburg.
Sein politisches Handeln war stets getragen von einem klaren Wertefundament. Burkhard Räuber war Katholik, sein Glaube prägte sein Wirken und seine Haltung zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Bereits in DDR-Zeiten engagierte er sich in der Ökumenischen Versammlung und brachte diese Impulse nach der Wiedervereinigung in die CDU ein. Er stand für Dialog, für das Gespräch auf Augenhöhe, für eine Kultur des Zuhörens. Viele Wegbegleiter erinnern sich an seine ruhige, ausgleichende Art, mit der er selbst in schwierigen Diskussionen Brücken schlug und Menschen unterschiedlicher Überzeugungen zusammenführte.
Innerhalb der CDU war Burkhard Räuber über viele Jahre in verantwortlicher Position tätig. Er war langjähriger Kreisvorsitzender der CDU Neubrandenburg, später Mitglied im Vorstand des Stadtverbandes und wurde aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden der CDU Neubrandenburg ernannt. Auch in späteren Jahren blieb er ein verlässlicher Ratgeber und engagierter Mahner für Besonnenheit, Respekt und Verantwortung in der politischen Arbeit.